Simón Bolívar

 
* 24. Juli 1783 in Caracas; Venezuela + 17. Dezember 1830 in San Pedro Alejandrino bei Santa Maria; Kolumbien
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  • bekannt als Befreier des nördlichen spanischsprachigen Teils Südamerikas
  • Nationalheld in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien
Simón Bolívar stammt aus einer vornehmen kreolischen Familie, deren Wurzeln sich in einer baskischen Hidalgofamilie (niederer iberischer Adel) wiederfinden. Im Spanisch sprechenden Teil Südamerikas sind Kreolen Abkommen weißer spanischer Einwanderer, die in den Kolonien geborenen wurden, und auf die die Europäer verächtlich herabblickten.
Simón Bolívar
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Inhalt

Reisen durch Europa
Die Politik
Die Unabhängigkeitskriege
Zenit und Absturz

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Reisen durch Europa

Als junger Mann wurde Simón Bolívar auf Bildungsreisen in die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa geschickt. In den Pariser Salons traf der 21-jährige noch "unbesonnene, oberflächliche, unbeständige" Bolívar mit Alexander von Humboldt zusammen. Dessen Schilderungen über Bolívars Heimat, die spanischen Kolonien in Südamerika,  verfolgte Bolívar begeistert. Für Bolívar war Humboldt der eigentliche "Entdecker der Neuen Welt, dessen Studium Amerikas" Südamerika "Besseres gegeben hat als alle Konquistadoren" (Humboldt hatte von 1800 bis 1805 eine Forschungsreise durch Amerika durchgeführt). Dem Assistenten Humboldts, dem französischen Botaniker Aimé Goujaud Bonpland, bot Bolívar die Hälfte seines Vermögens, um ihn zum Auswandern nach Venezuela zu bewegen.
Mit Humboldt traf Bolívar nocheinmal in Süditalien zusammen, wo er im Oktober 1805 mit dem Physiker Gay-Lussac, Alexander von Humboldt und dessen Freund Leopold von Buch den Vulkan Vesuv bestieg.

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Die Politik

Die von der Französischen Revolution ausgehenden Freiheitsparolen und die nordamerikanischen Freiheitsideen hatten großen Einfluss auf Simón Bolívar. Nach seiner Rückkehr wurde er Mitglied der ersten lokal gewählten Regierung seiner Heimat. Noch einmal kam Bolívar nach Europa, nach England, diesmal als Diplomat. Die spanische Krone isolierte ihre südamerikanischen Kolonien vom Rest der Welt. Das führte zu wachsendem Widerstand in Westindien, wie die Spanier ihre amerikanischen Besitzungen nannten. Kolumbus hatte sich ja in Indien gewähnt.
Ein Kongress, der auf Betreiben von F. de Miranda und Bolívar (die beiden kamen zusammen aus England zurück) zusammentrat, verkündete am 5. Juli 1811 die Unabhängigkeit Venezuelas von Spanien.

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Die Unabhängigkeitskriege

Miranda wurde der erste Oberbefehlshaber der venezuelischen Armee. In Jahr 1812 geriet Miranda in Gefangenschaft. Bolívar musste fliehen. Nun fiel Simón Bolívar die  prominenteste Rolle in den Unabhängigkeitskriegen von Spanien zu. Im September wurde Bolívar der Führer des Befreiungskampfes.
Im darauffolgenden Jahr eroberten seine Truppen Caracas. Die Bevölkerung begrüßte Simón Bolívar als ("Libertador") Befreier. Wiederum ein Jahr später wurden die Anhänger Bolívars bei La Puerta geschlagen, Bolívar zog sich in Richtung Neugranada  (später Kolumbien) zurück. 1815 musste Bolívar nach Jamaika flüchten. Jamaika war seit 1655 englisch.
Im Dezember des Jahres 1816 landete Simón Bolívar wieder in Venezuela. Nun konnte er sich auf dem Festland behaupten. Der Kongress in Angostura wählte ihn schließlich im Februar des Jahres 1819 zum Präsidenten und stattete ihn mit diktatorischen Vollmachten aus. Angostura am Orinoko trägt heute den Namen des damaligen Präsidenten, es heißt heute Ciudad Bolívar. Beflügelt durch ihre Erfolge konnten die Freiheitskämpfer auch den einen oder anderen europäischen Abenteurer für ihre Sache gewinnen. Nach seinem berühmten  Zug über die Südamerikanischen Kordilleren (Anden) schlug die Armee Bolívars die Spanier am 7. August 1819 bei Boyacá. Bolívar vereinigte Venezuela und Neugrenada unter seiner Präsidentschaft zur Republik Großkolumbien.
In den folgenden Jahren wurden Ecuador und Peru von der Herrschaft der Spanier befreit. Den Freiheitskrieg in Peru hatte der argentinische General San Martin begonnen. Dieser zog sich aber nach einer Unterredung mit Bolívar nach Süden zurück.
Den letzen entscheidenden Sieg über die Spanier feierte der General Sucre am 7. Dezember 1824.

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Zenit und Absturz

Hochperu sagte sich von Buenos Aires los und nannte sich nun Bolivien. In den Jahren 1825 und 1826 war Bolívar Diktator von Bolivien. Peru wählte ihn im August 1827 zum Präsidenten auf Lebenszeit und schloss sich der Republik Großkolumbien an.
Am Zenit seines Wirkens angekommen, berief Simón Bolívar einen panamerikanischen Kongress nach Panama ein. Sein Ziel war die Integration aller amerikanischen Staaten unter Einschluss der USA. Trotz der Popularität Bolívars konnte er dieses ehrgeizige Ziel nicht erreichen. Nach dem Scheitern des Kongresses 1826, wuchs die Opposition gegen das Regime Bolívars. Er selbst befürchtete, dass die von Spanien befreiten Gebiete in Anarchie verfallen künnten, wenn sie nicht diktatorisch regiert würden. Man beschuldigte ihn monarchistischer Pläne. Schließlich fielen Venezuela und Peru von Großkolumbien ab.
Simón Bolívar dankte am 27. April 1830 ab. "Es war das Ende. Der General Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Palacios ging für immer. Er hatte der spanischen Herrschaft ein Imperium, fünfmal so groß wie ganz Europa, entrissen, er hatte zwanzig Jahre lang Krieg geführt, um es frei und geeint zu bewahren, und hatte es bis zur vergangenen Woche mit fester Hand regiert, doch in der Stunde des Aufbruchs hatte er nicht einmal den Trost, daß man ihm Glauben schenkte. Der einzige, der hellsichtig genug war zu erkennen, daß er tatsälich fortging, und auch wohin, war der englische Diplomat, der in einem offiziellen Bericht an seine Regierung schrieb: 'Die Zeit, die ihm bleibt, wird kaum genügen, das Grab zu erreichen'" (Der General in seinem Labyrinth von Gabriel García Márquez) Auf seinen Weg ins Exil starb Simón Bolívar am 17. Dezember 1830 in San Pedro Alejandrino bei Santa Marta (im heutigen Kolumbien) an einem Lungenleiden.

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Angostory © A. Hacker; 09.01, 04.02
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