Angosturarinde, echte

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Alex. Humboldt
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Aus dem Kräuterlexikon
Rauch und Grog

 
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Alex. Humboldt

Alexander von Humboldt schrieb am 21. Februar 1801 aus Havanna dem Botaniker Karl Ludwig Willdenow:
"Mein brüderlichst geliebter Freund!"
... "(verzeih mein elendes Deutsch, da ich seit 2 Jahren ewig spanisch und französisch spreche)" ...
"Ich glaube, mit Bonpland sehr, sehr genaue Diagnosen niedergeschrieben zu haben, aber ich wage es nicht zu sagen, wie viele neue genera wir besitzen. In Palmen und Gräsern, in Melastomis, Piper Malpighia, Cipora Aublet, Caesalpina, der Cortex Angosturae", der Angosturarinde, "(die ein neues, von Cinchona verschiedenes genus ist) sind wir sehr, sehr reich."...
"Alex. Humboldt"
Möglicherweise die erste Erwähnung der Angosturarinde durch einen Wissenschaftler.

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Eine Quelle

Dr Ferd Müller; Das große Kräuterbuch; 1860, 1937

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Aus dem Kräuterlexikon

Dr Ferd Müller; Das große Kräuterbuch; 1860, 1937
Angosturarinde, echte.   Die seit etwa 50 Jahren bei uns eingeführte, aromatisch bittere Rinde der gebräuchlichen Galipea, f.d. (Galipea officinalis), in die Familie der Diosmeen gehöriger Baum Südamerikas. Zu uns kommt sie in 6-12 cm langen, 3-6 cm breiten und 3-6 mm dicken, flachen oder schwachrinnigen, außen gräulichgelben, manchmal mit bräunlichen oder grünlichen Flechten besetzen, auf der inneren Seite rötlich=gelben, ziemlich glatten Stücken. Der Bruch ist eben und rötlich=gelb, der Geruch unangenehm, der Geschmack bitter und gewürzhaft. Ein kalter wässriger Aufguß der Rinde ist bräunlich=orangegelb, wird von Schwefelsäure stark getrübt, von kohlensaurem Kali dunkelrot gefärbt und bildet in Sublimatlösung einen starken Niederschlag. Der Inhalt der Rinde besteht in Bitterstoff, ätherischem Oel, Gallipëin, Cusparin und Angosturin.
Anwendung: Es gibt viele Familien, in welchen die geistige Tinktur dieser Rinde mit großem Vorteil benützt wird. Sie ist dunkel=gelblich bis rot=braun, schmeckt etwas scharf und angenehm bitter, setzt ein hellgelbes Harz ab und wird vom Wasser stark getrübt. Die Anwendung findet hauptsächlich statt: bei allgemeiner Schwäche, also nach erschöpfenden Krankheiten usw.; bei Magenkrankheiten, wobei die Verdauung gestört Verschleimung im Spiel ist; bei schleimigem Erbrechen oder Diarrhöe, wenn diese Uebel von Erschlaffung, allgemeiner Schwäche und Verschleimung herühren. Auch bei Kinnbackenkrampf hat sich dieses Mittel schon oft sehr gut bewährt. Die Tinktur bereitet man auf folgende Art: Man setzt 20 g gröblich zerstoßene Rinde mit ¼ l guten Rheinweins an, schütte diesen Ansatz öfter um und gieße nach einigen Tagen das Helle als Tinktur ab, welche nun sorgfältig zu bewahren ist. Von dieser Tinktur nehme man bei den angeführten Leiden täglich mehrmals einen Eßlöffel voll. Gegen Kinnbackenkrampf bereitet man die Tinktur aus 1 Teil Angosturarinde und 2 Teilen Weingeist und nimmt davon alle 5-10 Minuten je 16 Tropfen.
Die früher im Handel vorgekommene falsche Angosturarinde ist giftig, gleicht im Aeußeren der echten Angosturarinde vollkommen, hat aber tödliche Wirkung und stammt vermutlich vom echten Brechnußbaum. (f.d.).

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Rauch und Grog

Seit dem Verfassen dieses Artikels hat sich viel verändert. Es scheint als seien seit damals dank Angostura manche Krankheiten ausgerottet, allerdings wird auch heute noch Angostura zur Linderung von Verdauungsbeschwerden verwendet.
Einige Naturfreunde haben bei ihrer Arbeit für ihren Kräuterindex herausgefunden, dass sich Angosturarinde auch als Räuchermittel eignet. Allerdings empfehlen die Autoren eine Mischung mit beispielsweise Lavendel, Salbei, Myrrhe oder anderen Kräutern: "Der typische Angosturaduft kommt beim räuchern (sic.) durch eine leicht süße Komponente angenehm zur Geltung und wirkt balsamisch, erwärmend und einhüllend".
Mehr unter folgender Adresse:
http://www.bakul.de/erl_a-c.htm

(verschiedene Naturfreunde scheinen auch die gleichen Rechtschreibschwächen zu haben: der obige Artikel ist mehrmals im Internet zu finden) Nicht unerwähnt bleiben sollte das Rezept für einen Klingon Grog, der unter folgender Adresse nachzulesen ist:
http://www.ufp-terminal.de/ufp_terminal/misc/food/drinks/klingon_grog.html

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie die Angosturarinde in diese Ecke des Universums kommt, bin aber zu keinem Ergebnis gekommen.

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Angostory © A. Hacker; 11.01, 12.02
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